MFA Vertretung fordert

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  • Letzter Beitrag 25 März 2020
Dr. Günter Gerhardt schrieb 25 März 2020

Forderung: Ausschließlich dringende Patientenkontakte sollten persönlich stattfinden

Dr. Günter Gerhardt schrieb 25 März 2020

MFA-Vertretung fordert

„Ausschließlich dringende Patientenkontakte sollten persönlich stattfinden“

In einem Brandbrief hat sich der Verband Medizinischer Fachberufe (vmf) an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gewandt – aber auch an die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV): „Wir erleben leider immer wieder, dass sich ausgerechnet Ärztinnen und Ärzte ausgesprochen unverantwortlich gegenüber ihren Mitarbeiter(inne)n verhalten“, klagt die Vertretung der MFAs.

Volles Wartezimmer wie immer? Nach Meinung des vmf derzeit unverantwortlich.
iStock_@monkeybusinessimages

Sie hielten sich trotz angeordneter häuslicher Quarantäne in der Praxis auf oder führten die Tests in der Infektionssprechstunde ohne entsprechende Schutzausrüstung und ohne zusätzlichen Schutz für die Mitarbeiterinnen durch, obwohl Testzentren in der Nähe zur Verfügung stünden.

Unmittelbaren Arzt-Patienten-Kontakte müssten nun dringend – soweit medizinisch vertretbar – reduziert und die Patienten primär telefonisch oder in getrennten Sprechstunden betreut werden. „Ausschließlich dringende Patientenkontakte sollten persönlich stattfinden.“ Termine, die in der aktuellen Situation nicht mit oberster Priorität abgearbeitet werden müssten, seien zum Beispiel Vorsorgeuntersuchungen, Schulungen und Beratungen im Rahmen von DMP, Gesundheitschecks etc.

„Als Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung sollten Sie diesen Regelungen bundesweit Nachdruck verleihen und unseren dringenden Appell zur Fürsorgepflicht als Arbeitgeber an die Ärzteschaft weitergeben“, so die Verbandsvorsitzende Hannelore König an KBV-Chef Dr. Andreas Gassen. „Parallel sollten Sie zusammen mit den zuständigen Stellen alle Anstrengungen unternehmen, dass die notwendigen Schutzausrüstungen in den ambulanten Praxen ankommen.“

In einem gesonderten Brief an den Bundesgesundheitsminister heißt es weiter: „Unsere Kolleginnen berichten davon, dass Schutzausrüstungen dringend benötigt werden. Gleichzeitig gibt es Patienten, die die Ausnahmeregelungen zu den aktuellen Kontaktbeschränkungen, nach denen der Weg zum Arzt selbstverständlich möglich ist, als Einladung verstehen.“ Um die Patienten-Patienten-Kontakte und die Personal-Patienten-Kontakte zu reduzieren, sei es dringend angebracht, „dass Sie als Bundesgesundheitsminister darauf hinweisen, dass es sich hierbei um erforderliche Arztbesuche handeln muss, die erst nach telefonischer Kontaktaufnahme erfolgen sollen“.

In diesem Sinne unterstützen der vmf die Empfehlungen des Hausärzteverbandes und der KV Westfalen-Lippe, die darauf abzielten, die unmittelbaren Kontakte – soweit medizinisch vertretbar – zu reduzieren. „Als Bundesgesundheitsminister sollten Sie diesen Regelungen bundesweit Nachdruck verleihen und parallel dazu alle Anstrengungen unternehmen, dass die notwendigen Schutzausrüstungen in den ambulanten Praxen ankommen.“

 

25.03.2020 07:27:38, Autor: js 

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