"Laborunfall" in Wuhan?

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Dr. Günter Gerhardt schrieb 18 April 2020

Doch Laborunfall?

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Dr. Günter Gerhardt schrieb 18 April 2020

Spekulationen über Ersterkrankung in Wuhan

Die US-Regierung erklärte am Donnerstag außerdem, dass sie Berichten nachgehe, wonach die Pandemie ihren Ausgang in einem Forschungslabor im chinesischen Wuhan genommen haben könnte. "Wir ermitteln umfassend zu allem, was wir darüber erfahren können, wie dieses Virus in die Welt kommen und solch eine Tragödie anrichten konnte", sagte US-Außenminister Mike Pompeo im Interview mit dem Sender "Fox News".

Einem Bericht der "Washington Post" zufolge hatte die US-Botschaft in Peking das US-Außenministerium vor zwei Jahren auf unzureichende Sicherheitsmaßnahmen in einem Forschungslabor in Wuhan hingewiesen. Die USA wüssten, dass es in dem Labor "hochansteckende Stoffe" gab, so Pompeo.

Sowohl "Fox News" als auch die "Washington Post" hatten unter Berufung auf anonyme Quellen berichtet, dass sich der erste Mensch in diesem Labor angesteckt und dann das Virus verbreitet haben könnte. Chinesische Forscher hingegen gehen davon aus, dass das Virus Ende 2019 in Wuhan auf dem sogenannten "Wet Market", wo auch exotische Tiere geschlachtet werden, erstmals von Tieren auf Menschen übertragen wurde.

djo/mak (afp, dpa)

Dr. Günter Gerhardt schrieb 19 April 2020

Ursprung der Corona-Pandemie: Virologe aus Wuhan: "Es ist unmöglich, dass das Virus aus unserem Labor kommt"

US-Präsident Donald Trump wirft China vor, die Welt bei der Verbreitung des Coronavirus bewusst getäuscht zu haben. Der Chef des Wuhaner Instituts für Virologie kontert: "Das Virus ist auf keinen Fall von uns gekommen".

US-Präsident Donald Trump schießt sich auf China ein und macht indirekt ein Virenlabor in Wuhan für die weltweite Verbreitung des Coronavirus verantwortlich. Doch der Chef des Instituts in der zentralchinesischen Stadt weist die Vorwürfe zurück: "Das Virus ist auf keinen Fall von uns gekommen", sagte Yuan Zhiming in einem Interview mit dem chinesischen Staatsfernsehen: "Wir wissen genau, welche Virus-Forschung in dem Institut vorgeht und wie mit Viren und Proben umgegangen wird", sagte er. Auch habe sich niemand in seinem Labor mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert.

Virologe versteht die Corona-Bedenken
Es sei verständlich, dass sein Labor in 
Wuhan, dem Ursprungsort der Pandemie, bei den Leuten Assoziationen wecke. "Aber es ist schlimm, wenn einige versuchen, die Menschen in die Irre zu führen", sagte Yuan Zhiming. Zur nicht nur in den USA kursierenden These, nach der das Virus aus seinem Institut stammen könnte, sagte er: "Ich weiß, es ist unmöglich." Dafür gebe es keine Beweise. "Es basiert völlig auf Spekulationen."

Er wandte sich auch gegen die - von Wissenschaftlern zurückgewiesene - Behauptung, dass das Virus im Labor erzeugt worden sein könne. "Es gibt keine Beweise, die zeigen, dass das Virus künstliche oder synthetische Spuren hat." Nach den bisherigen Erkenntnissen war das neuartige Corona-Virus in Wuhan - wie schon 2002 das Sars-Virus - von einem Tiermarkt ausgegangen, wo erste Erkrankungen aufgetreten waren. Experten gehen davon aus, dass es von Fledermäusen stammt und auch über ein anderes Tier als Wirt verbreitet worden sein könnte.

Corona-Genom am 2. Januar entschlüsselt
Das Institut hatte bereits im Februar die damals kursierenden Gerüchte zurückgewiesen. Demnach erhielten die Laboranten in Wuhan am 30. Dezember erstmals Proben des noch unbekannten Virus und entschlüsselten sein Genom am 2. Januar. Die Informationen über den Krankheitserreger seien dann am 11. Januar der Weltgesundheitsorganisation (WHO) übergeben worden.

Das Wuhan Institut für Virologie beheimatet die größte Virusbank Asiens: das chinesische Zentrum für die Sammlung von Viruskulturen. Mehr als 1500 verschiedene Erregerstämme sind laut der Website des Instituts dort vorhanden. Das Zentrum ist das erste Bioforschungslabor der höchsten Sicherheitsstufe in ganz Asien. In solchen Laboren dürfen hochansteckende Krankheitserreger der Klasse vier - etwa Ebola-Viren - aufbewahrt werden.

Donald Trump bezweifelt Chinas Angaben
Zwischen den USA und China hat sich ein Schlagabtausch um die Herkunft des neuartigen 
Coronavirus entwickelt. US-Präsident Trump zweifelte zuletzt alle Angaben aus China an, und behauptet etwa, dass China und nicht die USA die meisten Todesfälle in der Pandemie zu verzeichnen habe – was im Widerspruch zu den meisten Statistiken steht. Nach einer Übersicht der renommierten Johns-Hopkins-Universität sind in dem asiatischen Land 4300 Menschen gestorben in den USA 38.000.

 

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